Lehre
In der DDR war der Lebensweg der einzelnen Bürger durch den Staat mit seiner Planwirtschaft in den meisten Fällen schon vorgezeichnet. Bereits in der POS wurden den Schülern nach ihren Fähigkeiten Ausbildungsberufe oder Studienrichtungen angeboten, welche durch den aktuellen 5-Jahres-Wirtschaftsplan dringend benötigt wurden.
So war dann bestimmt, dass jeder Schüler einen Ausbildungsplatz bekam und nach seinem Abschluss als Facharbeiter auch direkt eine Arbeitsstelle.
Nach Abschluss der 10. Klasse dauerte die Berufsausbildung zum Facharbeiter für gewöhnlich 2 Jahre. Dabei wurde dies in Praxis-Blöcken in den jeweiligen Ausbildungsbetrieben und Theorie-Blöcken in entsprechenden Berufsschulen durchgeführt.
Parallel dazu gab es die 3-jährige Berufsausbildung mit Abitur. Hier wurden die Praxisausbildung zum Facharbeiter und zusätzlich erweiterte Theoriekenntnisse zum Erreichen des Abiturs vermittelt. Dieser Weg zum Abitur war politisch weniger stark beeinflusst und wurde oft in Anspruch genommen, um doch noch studieren zu können.
Studium
In der DDR gab es 55 Hochschulen und Universitäten. Die größten davon befanden sich in Berlin, Dresden, Leipzig, Jena und Greifswald. 10-15% aller Schulabgänger konnten ein Studium beginnen. Das Studium galt als besondere Auszeichnung von Seiten des Staates und war für den Student kostenlos. Im Gegenzug wurde eine loyale Einstellung gegenüber der DDR erwartet.
Egal welche Fachrichtung man studierte, man musste immer „Marxismus-Leninismus“ als Pflichtfach belegen. In den entsprechenden Klausuren wurde dann die Einstellung zur sozialistischen Idee überprüft.
Die Studiengänge für Ingenieurs- und Naturwissenschaften waren auf einen hohem Niveau angesiedelt. Ein ideeller Freigeist, wie es sonst an Universitäten anzutreffen ist, war jedoch unerwünscht.